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Unsere erste Produktion!

Über das Kartenspielen und die Endlichkeit des Lebens

Wolfgang Bauer: Zwei Fliegen auf einen Gleis
Woody Allen: Der Tod klopft
Aleksandr Vvedenskij: Gespräch über die Karten
Sowie Zitate aus:

  • Wiener Vergnügungs-Halle: Komische Vorträge etc. von F. Allmayer. 1871
  • K.K.Prater Theater für Zauberei von Kratky-Baschik
  • Geistliches Kartenspiel zum Nutzen und Vergnügen Frommer Seelen
  • Zweiundsiebzig Deutsche, Französische und Englische Kartenspiele: Von v. Posert, dem berüchtigten Spieler von Iffland. 5. Aufl. Quendlinburg und Leipzig 1879

TEXTZUSAMMENSTELLUNG
Andreas Kosek
REGIE 
Hanja Dirnbacher
MIT
Katharina Grabher, Andreas Kosek und Mark Német
BÜHNE
Ursula Musil

VORPREMIERE: 20. Mai 1993, Mehrzwecksaal Düns (V)
PREMIERE: 2. Mai 1993, Mehrzwecksaal Schlins (V)
WEITERE AUFTRITTE IN
Bregenz, Hirschegg, Frastanz, Nüziders (alle V), Neumarkt/Raab (B), Mödling, Baden, Herrnbaumgarten, Guntersdorf, Schwarzenau (alle NÖ), Wels, Vöcklabruck (OÖ) und Wien (Café Spectrum, Hernalser Stadttheater)

Begonnen hat ja alles eigentlich schon 1992 mit dem Festakt "10 Jahre Bettelmannclub TRAFO Wien". Damals präsentierten M. Andreas Kosek und M. Mark Német unter der Regie von Sch. Evelyn Preis Wolfgang Bauers "Zwei Fliegen auf einen Gleis", dessen Kernsatz ja lautet: "Die Natur und das Kartenspiel sind die Lehrmeister aller Dinge".
Schließlich fanden wir mit Woody Allens '"Der Tod klopft" und Aleksandr Vvedenskijs "Gespräch über die Karten" zwei kongenial dazu passende Stücke und gründeten das teatro caprile.

Badener Zeitung, 23. Dezember 1993

"Sie mußten alle lachen und gingen jeder für sich nach Hause", sagten die sprechenden, von Menschen dargestellten Karten in 'Der letzte Stich' am vergangenen Samstag im 'Theater am Steg'. Das zahlreich erschienene Publikum mußte ob der spitzfindigen Dialoge lachen und ging - begleitet vom Gefühl, einem skurrilen, unwirklichen Traum beigewohnt zu haben - jeder für sich nach Hause.

In den drei Einaktern, dargeboten vom Avantgardetheater 'teatro caprile' ging es vordergründig um das Kartenspiel. Dahinter spähten, als Kiebitze, Lebensfragen hervor. In den drei Konversationsstücken [...] mischten der Haß, männlicher Stolz und Fragen über den Tod die Karten, das 'Gebetbuch des Teufels'. Gezeigt wurden verschiedene Spielerfiguren, die mehr oder weniger bewußt um ihr Leben spielen und mit Schläue versuchen, sich aus der Affäre zu ziehen. Regisseurin Hanja Dirnbacher hat daraus eine einfallsreiche, tiefschwarze Parabel über Spielleidenschaft inszeniert. Das stete Nebeneinander des Banalen und Absoluten schafft inhaltliche Spannung. Die drei routinierten Schauspieler (Katharina Grabher, Andreas Kosek, Mark Német) waren gut aufeinander eingespielt. Bühnenbild und Maske fügten sich passend dazu. Ein rotschwarzer Theaterabend mit Perfektion. (Fri)